Warum schlafen wir eigentlich?

Schlafen ist für den Menschen eine Selbstverständlichkeit. Selbst nach einem weniger anstrengenden Tag macht sich der eigene Körper früher oder später bemerkbar. Man ist erschöpft und müde und es fallen einem am Abend die Augen zu. Doch warum ist das so? Was passiert im Schlaf, was ihn so unentbehrlich für den Menschen macht? Und was würde passieren, wenn man auf ihn verzichtet?

Kraft tanken im Energiesparmodus?

Die erste Antwort, die jedem im Schlaf einfallen würde, ist: Kraft tanken. Wenn man müde und erschöpft ist, braucht der Körper neue Energie, um ausgeruht einen weiteren Tag durchhalten zu können. Doch wie sieht dieses Kraft tanken genau aus? Was passiert im Körper und im Gehirn, dass wir nach einigen Stunden Schlaf wieder besser funktionieren?

Aktive Regeneration

Einfach gesagt: Der Körper befindet sich während des Schlafs in einem regenerierenden Zustand. Anders, als früher gedacht, ist dies nicht nur mit einer Art Energiesparmodus zu vergleichen, sondern der Körper, vor allem das Gehirn, arbeitet aktiv an der Regeneration von Körper, Psyche und Leistungsfähigkeit. Was wir also als Ruhen empfinden, ist in Wirklichkeit ein aktiver Prozess, den wir nicht bewusst wahrnehmen.

Wie funktioniert eine aktive Regeneration?

Schlaf stärkt das Immunsystem, macht gesund und ist verantwortlich für unsere Lernfähigkeit. Bei Erkältungen schlafen wir länger, um schneller wieder gesund zu werden und neu Erlerntes festigt sich, sobald wir uns ein paar Stunden Schlaf gönnen.
Das liegt daran, dass sich Zellen im Schlaf erneuern, auch die Nervenzellen. Im Schlaf werden genau die Nervenzellen aktiviert, die tagsüber beim Lernen selbst aktiv waren, was zur finalen Gedächtnisbildung führt.

Was passiert bei Schlafmangel?

Viele Menschen dürften schon erfahren haben, was passiert, wenn man an Schlafmangel leidet - Das Gehirn arbeitet nicht mehr richtig. Wir schaffen es nur schwer uns zu konzentrieren und zu reagieren und wir müssen aufpassen, dass uns in unpassenden Momenten nicht die Augen zufallen. Man könnte fast sagen, dass Schlafmangel den Menschen betrunken macht.

Schlafmangel macht betrunken

Ein englischer Schlafforscher namens Jim Horn kam anhand einer Studie auf das Ergebnis, dass die Reaktionsfähigkeit eines Menschen, der 22 Stunden am Stück wach ist, mit dem eines betrunkenen Menschen mit 1,0 Promille gleichzusetzen ist.
Was man von einem betrunkenen Zustand ebenfalls kennt, ist die wachsende Risikobereitschaft mit steigender Promillezahl. Eine gewisse Unbekümmertheit lässt sich auch bei Schlafmangel feststellen. Forscher der Universität Zürich haben gezeigt, dass chronischer Schlafmangel die Einschätzungsfähigkeit von Risiken beeinträchtigt und das ohne, dass es den Betroffenen bewusst ist. Diese Unwissenheit über die steigende Risikobereitschaft, macht den Zustand besonders gefährlich.

Schlafmangel macht krank

Anhand von Experimenten, bei denen Freiwillige mehrere Tage wach blieben, konnten sogar noch gravierendere psychische wie physische Einschränkungen festgestellt werden. Je länger man wach bleibt, desto mehr wird die Leistungsfähigkeit eingeschränkt. Muskeln und Koordination lassen stark nach und Schlafmangel führt nach gewisser Zeit zu Halluzinationen und Wahrnehmungsstörungen.
Bei Experimenten mit Ratten wurde auch eindeutig nachgewiesen, dass der komplette Verzicht auf Schlaf zum Tod führt.

Warum schlafen wir eigentlich? - Das Fazit

Die Wissenschaft hat längst nicht auf alle Fragen über Schlaf eine Antwort, doch was man mit Sicherheit sagen kann ist, dass Schlaf lebensnotwendig ist. Schlaf ist für die Regeneration von Körper und Geist zuständig und verhilft uns zu einem leistungsfähigen Leben.

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